Bayerische Meisterschaften EZF in Zeilitzheim 01.06.2019

Wenn schon mal eine Meisterschaft direkt vor der Haustür stattfindet und man die Möglichkeit hat mitzumachen, sollte man das auch tun. So der Gedanke im Dezember 2018. Gedacht, getan und Startpass beantragt und nicht für den offenen Wettbewerb sondern für die Meisterschaft angemeldet. Sportsfreund Thorsten noch angestiftet, das auch zu machen.

Dann gingen die Monate ins Land und es war fast soweit. Blick in die Ausschreibung geworfen und was über ‘Zeitfahrräder nur in UCI-konformer Geometrie zugelassen’ gelesen. Sollte ja kein Problem sein, den Triathlonbock entsprechend umzubauen. Hier ein bisschen hoch und da etwas zurück und das da absägen oder so. Blöd.
Ich hatte es wirklich versucht, war aber mit dem Rad einfach nicht zu machen. T hats mit seinem hingekriegt, hat sich dann aber nicht mehr 100% wohlgefühlt darauf. Ich musste Plan B nutzen: Auflieger aufs Rennrad und gut. Hohes Laufrad und Scheibe, garniert mit Zeitfahranzug und Aerohelm sollten reichen, um da zumindest nicht völlig unterzugehen.

Am 1.6. pünktlich in Zeilitzheim gewesen, Hinterrad auf Scheibe gewechselt, paar mal kräftig gepumpt und Ventil kaputt. Läuft bei mir. Zurück aufs normale Hinterrad und mit T warmfahren. Vor Ort waren noch Freddy, Judith und Oliver in der offenen Wertung. Bei denen zugeschaut und angefeuert. Man konnte allen ansehen, dass sie wirklich alles gegeben haben und es wurde auch super Zeiten in den Asphalt gebrannt. Oliver und Judith waren auch nur mit normalen Rädern unterwegs, Judith sogar auch ohne Aufsatz. Damit kam sie dann in ihrer Wertung auf einen sehr guten fünften Platz, Freddy wurde 14. und Oliver hat den 40er Schnitt angekratzt und wurde 18. Soweit ich das beurteilen konnte, waren alle ziemlich zufrieden damit.
Dann haben T und ich uns ebenfalls in die Startaufstellung eingereiht. Gestartet wurde im 30 Sekunden Abstand und alle Rennpferdchen haben schon mit den Hufen gescharrt.

Jetzt ist es ja so, dass man als Triathlet von Welt schon die eine oder andere Materialschlacht gesehen hat, aber das war dann doch noch etwas Besonderes. Ich hatte in der AK Senioren 2 mit großem Abstand das schäbigste Rad am Start. Und Ts edles Roß war bestenfalls Mittelfeld. Aber wir haben gelernt, dass es am Ende vom Tag eben immer noch auf ‘linkes Bein, rechtes Bein, Kopp runter’ ankommt.

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3,2,1 und ab. Zu fahren waren zwei T-förmige Runden à (nicht ganz) 9 km. Das bedeutet fünf 180° Kurven. In diesen wollte ich dank meines agilen Rennrads die entscheidenden Sekunden gegen die Jungs mit den dicken Oberschenkeln gutmachen. Durch die Wendepunkte konnte man auch immer ganz gut sehen, wo man in etwa stand. Bei mir war das immer ein konstanter Abstand zu T und ein erst kleiner und dann größer werdender Abstand auf die Jungs von hinten bzw. dann von vorn. Letzten Endes sind T und ich auf die Plätze 8 und 9 gekommen. Von 10.
Klingt aber lausiger als es ist. Blöderweise hatten die mit den teuren Rädern auch das linkes-Bein-rechtes-Bein-Spiel sehr gut drauf. Es war auch durchaus beeindruckend als der spätere Sieger an mir vorbei ist und es sich angefühlt hat als würde ich stehen.
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Farbenfrohes Fazit: Für die Nummer waren T und ich zu blauäugig und auch noch zu grün hinter den Ohren. War aber trotzdem gut und ich würde das auch wieder machen. Dann aber mit spezifischer Vorbereitung und passendem Rad.

Paul

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